Dem deutschen Markt für Gewerbeimmobilien geht es so gut wie noch nie. Ein Ende neuer Rekorde ist nicht in Sicht. Das ist auch für Privatpersonen wichtig, die weder Bürohäuser, Fachmärkte oder Lagerhallen gekauft haben.

Noch sind nicht alle bis jetzt ausgehandelten Besitzwechsel von Bürogebäuden, Lagerhäusern und Fachmärkten beurkundet. Aber auf Basis der bereits bekannten, in den letzten Verhandlungsrunden befindlichen Deals rechnete der Immobiliendienstleister JLL Deutschland bereits am Dienstag dieser Woche hoch: Die Umsätze auf dem deutschen Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien werden im Jahr 2017 neue Rekorde erreichen und die bisherige Höchstmarke von 55,1 Milliarden Euro von vor zwei Jahren übertreffen. Mit knapp 53 Milliarden Euro war das vergangene Jahr auch nicht schwach.

Ende der Rekorde nicht in Sicht

Zehn Jahre nachdem die Finanzkrise den Markt hat einbrechen lassen, geht es dem deutschen Immobilienmarkt so gut wie nie zuvor. Und das wird so weiter gehen. „Es gibt keinerlei Anlass zu der Annahme, dass der immobilienkonjunkturelle Höhenflug in einen Sinkflug übergehen könnte“, sagte Timo Tschammler, Deutschlandchef des weltweit agierenden Maklerhauses. Mit Umsätzen zwischen 50 und 55 Milliarden Euro rechnen die Experten auch im neuen Jahr.

Zwar sind nur ganz wenige, sehr vermögende Privatpersonen direkt in Gewerbeimmobilien investiert. Aber was auf diesem Markt vor sich geht, trifft dennoch viele Millionen Deutsche. Beispielsweise weil sie ihre Spargroschen Offenen Immobilienfonds anvertraut haben. Aber auch, weil ihre private Altersvorsorge zu einem Teil vom Immobilienmarkt abhängt. Lebensversicherer und Pensionskassen und -fonds sind eine der größten Gewerbeimmobilieninvestorengruppe hierzulande.

Die Gründe für den Höhenflug sind schnell aufgezählt. Die Konjunktur brummt, die Zinsen sind niedrig und die Mieten steigen, sieht man von dem schwächelnden Segment der Einkaufszentren ab, die unter der Konkurrenz durch den Onlinehandel leiden.

Beschäftigungszahlen auf Spitzenniveau

Die Beschäftigungszahlen in Deutschland bewegen sich auf Spitzenniveau, mit der Folge, dass Büroraum knapp wird. In den sieben Metropolen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Köln, Hamburg, München und Stuttgart wird die Leerstandsquote zum Jahresende auf 4,8 Prozent sinken. Das ist der niedrigste Wert seit 15 Jahren. Das ist für Büroraum ein extrem geringer Wert. Denn in der Statistik sind Gebäude mitgezählt, deren Qualität so gering ist, dass sie faktisch nicht vermietbar sind. Folglich ist der Leerstand bezogen auf die wirklich vermarktbaren Gebäude noch geringer. Erst 2019 zieht voraussichtlich das Neubauvolumen deutlich an, sodass der Leerstand dann wieder etwas zunehmen dürfte.

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